Die Gletscherlagune Jökulsárlón ist definitiv ein ganz besonderes Highlight auf der Island Rundreise. Riesige Gletscherwände, langsam treibende Eisberge, sonnenbadende Robben und knirschendes Eis – einfach ein wahnsinnig beeindruckendes Naturschauspiel. Dieser Ort hat uns vollkommen verzaubert!
Ja, man kann sogar sagen, dass es zu meinem Lieblingsplatz in ganz Island geworden ist. Mein besonders positiver Eindruck von der Gletscherzunge im Süden Islands wird natürlich auch von dem grandios sonnigen Tag begünstigt, den wir erwischt haben. Wir haben uns an diesem herrlichen Tag entschieden eine Zodiac Tour zu unternehmen. Warum gerade mit dem Schlauchboot und nicht mit dem Amphibienboot möchten wir Dir gerne verraten!
Wissenswertes auf den Punkt gebracht:
- Anfahrt: Nicht zu verfehlen direkt an der Ringstraße ( ), ungefär 4 1/2 Stunden von Reykjavík
- Einzuplanende Zeit für die Gletscherlagune: min. 3 Stunden
Na gut, für die Touren an sich benötigt man ca. 1 Stunde (inkl. Ankleide etc.), aber Du solltest Dir auf jeden Fall mehr Zeit nehmen und auch den Strand auf der anderen Seite der „White Gate Bridge“ angucken! 🙂
- Dauer der Bootstouren:
Im Zodiac waren wir ca. 50 Minuten auf dem Gletschersee unterwegs, die Bootstouren mit dem Amphibienfahrzeug dauern 30 – 40 Minuten - Häufigkeit:
Die Zodiac Bootstour findet in der Hauptsaison (Juni – August) 6x am Tag und in der Nebensaison (April, Mai & September, Oktober nur in Ausnahmefällen) 4x am Tag stattDurch die festen Abfahrtszeiten alle 1 1/2 – 2 Stunden und die begrenzte Platzanzahl empfiehlt es sich vor allem in der Hauptsaison online Plätze zu reservieren
Die Amphibien Bootstour startet in der Hauptsaison 40x pro Tag und in der Nebensaison ungefähr 30x am Tag – alle 30 Minuten 2 Boote
- Besonderheiten:
Für die Zodiac Tour ist ein spezieller Anzug nötig, der Dir vor der Tour gegeben wird. Im Amphibienfahrzeug benötigst Du nur eine Schwimmweste. - Preis:
Ca. 60 € pro Person für die Schlauchboot-Tour (Online-Buchung direkt über Glacier Lagoon möglich, aber auch vor Ort an einem kleinen Verkaufsstand)
Eine Tour mit dem Amphibienboot ist ca. 25 € günstiger.
Soviel erstmal zu den unterschiedlichen Rahmenbedingungen der beiden Bootstouren.
Was ist das besondere an der Zodiac Tour?
Klar, die Bootstour mit dem Zodiac ist erstmal um einiges teurer und findet seltener statt. Da fragt man sich natürlich, ob es sich tatsächlich lohnt. Schon im Vorfeld erfahren wir, dass man mit dem Schlauchboot viel näher an die Eisberge und Gletscherwände heranfährt. Außerdem sind die Zodiacs schneller unterwegs und erreichen dadurch auch entferntere Ecken des Gletschersees. Doch das sollen nicht die einzigen Vorteile bleiben…
Unsere Bootstour auf der Gletscherlagune Jökulsárlón
Die Sonne strahlt und der Himmel leuchtet blau! Schon beim ersten Spaziergang entlang der Küste glänzen und glitzern uns skurille Eisformationen entgegen. Was uns dieser herrliche Tag wohl bringen mag? Voller Vorfreude ziehen wir uns die dicken Spezialanzüge über und begeben uns zur etwas abgelegenen Anlegestelle der Schlauchboote.
Wenn man sich mit diesen dicken Anzug über die steinige, karge Landschaft Islands bewegt, kommt man sich ein bisschen so vor, als wäre man gerade auf dem Mond gelandet. 😉
Mit insgesamt acht Personen steigen wir nach und nach in das Schlauchboot. Ganz schön wackelig! Doch als alle ihren Platz auf dem Rand des Schlauchbootes gefunden haben, liegen wir einigermaßen ruhig an der Anlegestelle. Unser isländischer Guide begrüßt uns und freut sich mit uns darauf – bei diesem tollen Wetter – die Gletscherlagune zu erkunden.
Er möchte einige Stopps einlegen, um uns ein wenig über den Gletschersee Jökulsárlón und das Eis zu erzählen, aber auch um unsere Fragen zu beantworten.
Meine anfängliche Befürchtung, dass ich nur selten Fotos machen kann, bewahrheitet sich also glücklicherweise nicht. 🙂
Danach weist er uns kurz darauf hin, während der Fahrt sitzen zu bleiben. Startet den Motor und düst über das Gletscherwasser. Sobald der Motor laut dröhnt ist keine Unterhaltung mehr möglich. Man kann sich also ganz an der grandiosen Landschaft und an den vorbeirauschenden Eisbergen erfreuen.
Schon nach 5 Minuten stellt der Fahrer abrupt den Motor aus. Auf einer Eisscholle liegt eine Robbe und scheint sich einfach treiben lassen zu wollen.
Doch als die Robbe auch uns entdeckt, taucht sie lieber ab…
Andere Robben sind da weniger empfindlich und lassen sich ihr Sonnenbad nicht durch Touristen vermiesen. So unglaublich nah wie hier, kann man den Robben tatsächlich nur mit dem Schlauchboot kommen:
Weiter geht die faszinierende Bootsfahrt Richtung Gletscherwand. Genauer gesagt zum Breiðamerkurjökull – der riesigen Gletscherzunge des Vatnajökulls – von wo aus immer wieder neue Eisberge in den See brechen und langsam aufs offene Meer treiben.
Direkt anfassen kann man die Gletscherwände nicht. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass ein bis zu 15 m hoher Eisblock ins Meer stürzt. Doch wir kommen so nah heran, dass wir das Eis knirschen und knartschen hören – ich hätte nie gedacht, dass Gletscher Geräusche machen können. Einfach unglaublich, welche Kraft in dem Eis zu stecken scheint.
Irgendwie kann man die Dimensionen auf den Bildern gar nicht richtig vermitteln, aber der Anblick ist schon enorm. Die hellblau leuchtende Stelle ist übrigens eine Gletscherbruchkante. Erst kürzlich ist hier ein Stück Gletscher abgebrochen.
Eine skurille Eisformation jagt die nächste, als wir weiter über die Gletscherlagune Jökulsárlón fahren. Man weiß gar nicht, wo man zuerst hingucken soll.
Selbst unser isländischer Guide, der tagtäglich mit dem Zodiac über die Lagune saust, zückt bei diesen Anblick immer wieder seine Kamera.
Zwischendurch fahren wir auch ganz nah an einem treibenden Eisblock vorbei und gönnen uns zum Abschluss ein Stück Eis zum Lutschen.
Mit vielen unvergesslichen Eindrücken begeben wir uns allmählich auf den Rückweg. Noch einmal mit Vollgas schießen wir übers Eiswasser – die Tränen gleiten dabei vom Fahrtwind getrieben über die Wangen. Bis wir langsam auf den Bootsanleger zusteuern…
Wochen später sehen wir den James Bond Film „Stirb an einem anderen Tag“ mit Pierce Brosnan. Hier schliddert James Bond mit seinem Aston Martin übers Eis. Im Hintergrund die unverkennbare Landschaft des Gletschersees
. Kurzer Check via Google und schon schwelgen wir wieder in traumhafter Erinnerung. Diese Island-Erfahrung möchten wir absolut nicht missen!Weitere tolle Impressionen und aktuelle Infos findest Du übrigens auf dem Facebook-Profil von Glacier Lagoon.
Was man sich rund um die Gletscherlagune
noch ansehen sollteBereits vor der Bootstour haben wir einen Spaziergang entlang des Gletschersees gemacht. Dabei haben wir beobachtet wie die Eisberge langsam Richtung Meer hinaustreiben. Und genau diesen Spuren wollen wir jetzt folgen…
Von der anderen Straßenseite siehst Du sehr schön, wie die zum Teil riesigen Eismassen unter der weißen Brücke entlang schwimmen. Durch die Mündung aufs offene Meer hinaus!
Doch scheinbar kommen die Eisklumpen nicht sehr weit. Viele von ihnen werden wieder zurück an die Küste gepült. An einem traumhaft schönen, schwarzen Lavastrand. Dort gestrandet funkeln sie im feinen Aschesand um die Wette – ein ausgesprochen faszinierender Anblick!
Umgeben von kleinen und großen Eisklumpen genießen wir die Sonne und beobachten wie die Wellen weitere Eisblöcke an Land spülen.
Wellenreiten zwischen Eisklumpen? Für die Isländer scheinbar kein Problem. Gerade als wir uns vom atemberaubenden Anblick lösen und Richtung Parkplatz aufbrechen, bemerken wir wie sich einige Surfer fertig machen. Sie wollen ernsthaft ins eisige Gletscherwasser, um zwischen den Eisblöcken zu surfen. Und das im Oktober… unglaublich!
So unglaublich wie unser gesamter Aufenthalt an der Gletscherlagune Jökulsárlón!
Das solltest Du nicht verpassen, wenn Du eine Rundreise durch Island machst.
Konnten wir Dir mit unserem Erfahrungsbericht weiterhelfen? Oder Dir einige Eindrücke vermitteln, die Du bisher nicht hattest? Verrate es uns in den Kommentaren. 🙂 Du möchtest weiterhin Berichte aus Island und anderen Orten auf der Welt erhalten? Dann trage Dich in unseren E-Mail Verteiler ein.
Denise Flor
Hallo, wir sind gerade auf Island und planen eine Bootsfahrt auf der Gletscherlagune. Euer Bericht hat uns sehr weitergeholfen. Leider sind nur unsere bevorzugten Termine online ausgebucht und ohne Vorbuchung wird das wahrscheinlich nicht möglich sein. Würde gerne weitere Berichte von interessanten Orten erhalten.
lg Denise
Markus
Schön, dass wir euch mit unserem Erfahrungsbericht weiterhelfen konnten. 🙂 Das ist natürlich sehr schade, aber wir drücken euch die Daumen, dass ihr vielleicht doch noch Glück habt die Tour zu machen. Viel Spaß weiterhin auf Island!
Gitte
Hallo ihr Lieben. Wir sind gerade dabei unsere erste Islandreise zu buchen. Wollte mir nur mal ein bisschen Vorfreude schaffen. Mit dem Gletschersee Joekulsarlon ist dir das wirklich gelungen. Alles in allem genau das was ich mir zu erleben wünsche. Ihr habt mir mit eurer Erfahurng sehr geholfen. Ich bin total begeistert!! Sobald wir den genauen Reiseverlauf haben, werden wir eine Bootstour einplanen. Das mit dem Schlauchboot ist traumhaft schön. Es geht aber erst im August los. Vielen Dank.
Markus
Das freut uns sehr! Herzlichen Dank. Die Gletscherlagune ist auch wahnsinnig beeindruckend. Wer einmal dort war, wird den Ort sicherlich ähnlich ansteckend beschreiben. 🙂 Wir wünschen Euch gaaaaanz viel Spaß in Island.
P.S. Falls Du noch weiterstöbern möchtest – hier haben wir unseren Reiseverlauf zusammengefasst…
Manfred
Ich kann dir zustimmen – auch ich war im Juli bei grandiosem Sommerwetter (23 Grad!!!) dort. Da die Touren mit dem Amphibienfahrzeug (ist halt ein cooles Teil) ausgebucht waren, habe ich mich für die Zodiac-Tour entschieden. Glückgriff: Einzigartiges Erlebnis mit High-Speed von Eisberg zu Eisberg zu hüpfen! Großer Vorteil: Man sieht viele Eisberge in verschienden „Lebensphasen“ und kommt sogar ganz nach an die Abbruchkante des Gletschers (soweit schaffen es die Amphibienfahrzeuge mit ihrer geringeren Geschwindigkeit und Fahrzeit nicht.
Foto- oder besser Film-Kamera NICHT vergessen!! Ein unvergessliches Erlebnis für mich.