Skidoo Tour auf einem der aktivsten Vulkane Islands

Wie eine Gletschertour mit dem Schneemobil abläuft

Gletscher gehören mit zu den mächtigsten Naturphänomenen der Erde. Unglaubliche Schneemassen soweit das Auge reicht, tief am Horizont hängende Wolkenschwaden und schlummernde Vulkane unter den eigenen Füßen – ein faszinierendes Erlebnis, welches gerade in Island besonders schön und erstaunlich ist!

Kein Wunder also, dass es sich Islandreisende selten nehmen lassen, eine Tour auf einem der jökulls – dem isländischen Wort für Gletscher – zu unternehmen.
Doch welche Art von Tour? Und auf welchem Gletscher überhaupt?

Neben der Skidoo-Tour werden Klettertouren und geführte Wanderungen auf den verschiedenen Gletschern angeboten. Preislich alles kein großer Unterschied. So haben wir uns überlegt einmal auszuprobieren, wie sich so ein Schneemobil fahren und steuern lässt.

Im Vorfeld haben wir uns eigentlich dafür entschieden eine Snowmobile Fahrt auf dem größten Gletscher Islands zu unternehmen – dem Vatnajökull. Doch diese Tour konnte witterungsbedingt nicht stattfinden, wie wir 2 Tage vorher erfahren haben. (Reisezeitraum Anfang Oktober)

Also ging es kurzentschlossen auf den Gletscher Mýrdalsjökull. Nicht ahnend, dass dieser den aktivsten Vulkan Islands beherbergt. Den Katla! Der eigentlich jeden Moment ausbrechen könnte… doch dazu später mehr.

Was Du vorab wissen solltest

  • Anfahrt: 3 Autominuten von der Ringstraße zwischen dem Eyjafjallajökull und der Stadt Vik ()
  • Häufigkeit: In der Regel 3x am Tag (wetterabhängig)
  • Einzuplanende Zeit: ca. 2 1/2 Stunden
  • Davon Offroad-Transfer zum Gletscher: ca. 25 Minuten pro Weg
  • Dauer Skidoo-Tour: ca. 1 Stunde
    Restliche Zeit für Formalitäten und Ankleide
  • Hinweis an dieser Stelle: Du unterschreibst, dass Du selber für Schäden am Schneemobil aufkommst, die aufgrund von unangemessenem Fahrverhalten entstehen. Also am Besten schön das Tempo und die Spur des Guides einhalten. 😉
  • Preis: ca. 175 € pro Person (Online-Buchung direkt bei Arcanum möglich)
    Übrigens ist die Snowmobile-Tour auf dem Vatnajökull umgerechnet 10-15 € günstiger und eine Fahrt auf dem Langjökull ist ein klein wenig teurer.
  • Erforderlich: Gültiger Führerschein (von denjenigen, die mit dem Schneemobil fahren möchten)

Auf zum Treffpunkt für die Skidoo-Tour

Die Station des Tourenanbieters „Arcanum“ ist mit dem Navi schnell zu finden. Liegt nur ein paar Kilometer abseits der Ringstraße.

Dort angekommen werden wir zunächst in einer Hütte empfangen, in der wir uns Tee und Kaffee nehmen können. Nachdem die Formalitäten geklärt sind und der Führerschein gezeigt wurde, geht es auch schon ein Raum weiter zur Anprobe.

Jeder erhält einen dicken Skianzug, bei Bedarf Wollhandschuhe, eine Sturmhaube und einen Helm. Da es auf dem Gletscher – wer hätte es gedacht – extrem kalt ist, empfiehlt es sich unter dem Skianzug trotzdem langärmliche, warme Kleidung und eine Jacke zu tragen.

Mit dem Jeep zum Gletscher Mýrdalsjökull

Gemeinsam mit unserem isländichen Guide sowie einem amerikanischen und einem britischen Ehepaar geht es hinauf zum Gletscher Mýrdalsjökull. Hochtourige Motorgeräusche und ruckartige Schlenkerbewegungen begleiten die holprige Fahrt. Eigentlich nicht verkehrt, wenn man den Helm schon im Jeep aufsetzt. 😉

25 Minuten später erreichen wir ein kleines Lager mit vielen schneebedeckten Motorschlitten. Für unsere kleine Gruppe wurden aber schon einige Skidoos vom Schnee befreit, so dass die Einweisung direkt beginnen kann.

Bedienung eines Motorschlittens und ab die Fahrt

In wenigen Minuten wird uns erklärt, wie sich ein Schneemobil fahren lässt.

Nicht viel, aber dennoch wichtig für die Tour:

Auf jedem Motorschlitten sitzen zwei Personen. Der Passagier hinten hat lediglich darauf zu achten die Füße auf den Trittbrettern des Skidoos zu behalten und sich in die Hangseite zu legen, damit man nicht umkippt. Entweder kann man sich an den Seitengriffen festhalten oder die Taille des Fahrers umklammern.

Als Fahrer hast Du die Füße auf den Trittbrettern direkt hinter der schützenden Verkleidung. Gas kannst Du mit einem Daumenhebel am rechten Griff geben. Auf der linken Seite befindet sich die Bremse. Diese musst Du allerdings nicht ganz häufig benutzen, da der Schlitten fast von selbst stehen bleibt, sobald Du vom Gas gehst.

Es ist darauf zu achten in der Spur des Guides zu bleiben, also schön in einer Reihe zu fahren und möglichst die Geschwindigkeit zu halten. Hast du zuviel Tempo drauf, kannst Du als Anfänger schnell die Kontrolle über den Motorschlitten verlieren und wenn Du zu langsam fährst, besteht die Gefahr vor allem an Neigungen umzukippen.

Das wichtigste der Instruktionen zum Schluss: Die Griffe sind beheizbar! 😉

Und schon geht sie los, die Fahrt über den Gletscher!

Insgesamt legen wir 2 Stopps ein, in denen wir ein paar Informationen zum Gletscher bekommen und die Fahrer wechseln können.

Einer der aktivstes Vulkane Islands unter den eigenen Füßen

Bei dem ersten Halt befinden wir uns direkt über den Vulkan Katla! Wie uns unser isländischer Guide mitteilt, bricht dieser seit 1.000 Jahren regelmäßig alle 50 bis 100 Jahre aus. Und da die letzte größere Eruption im Jahre 1918 aufgezeichnet wurde, könnte es jederzeit wieder soweit sein…

Aber nach den ersten Anzeichen wie einem Beben, hätten wir noch 2 Stunden Zeit den Gletscher zu verlassen, beruhigt uns der Guide mit einem Lächeln. 🙂

Weiter geht die Fahrt zu einem tollen Aussichtspunkt auf dem Mýrdalsjökull. Trotz zugezogener Wolkendecke ein schöner Blick.

Danach ist die einstündige Skidoo Tour leider schon vorbei. Es geht wieder zurück zum Lager und weiter mit dem Jeep zum Camp.

Fazit

Insgesamt muss man sagen, dass die Schneemobil Tour kein günstiges Vergnügen in Island ist. Aber es hat sich absolut gelohnt. Gerade die tollen Eindrücke vom Gletscher und das völlig neue Gefühl einen Motorschlitten selbst zu bedienen, hat uns sehr begeistert. Dieser Ausflug bleibt uns sicherlich noch lange in guter Erinnerung.

Möchtest Du auch eine Skidoo Tour machen bzw. hast Du ebenfalls Deine Erfahrung gemacht? Dann würde ich mich sehr freuen, wenn Du kurz schreibst…

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